Endlich ist es soweit: Naturradio gibt es jetzt auch regelmäßig im richtigen Radio…!
An Samstagen von 9 bis 10 Uhr könnt Ihr Tim und Mats (Vorstellung bei @kalle_pinguin_de im Interview) beim Familienradiosender „Radio Küken“ (@radiokueken_offiziell)hören.
Unser Programm ist für jung-alt und für jeden naturinteressierten Mensch ist sicher was dabei.
In der ersten Sendung (die morgen ausgestrahlt wird) geht es um Frösche, genauergesagt um Frosch Fridolin. (Aufmerksame Leser müssten ihn schon kennen..)
Dazu sprechen wir mit Experte/Biologe Nils.
Vom Unterschied zwischen Frosch und Kröte, bis zum genauen Entwicklungsprozess von Fröschen ist alles dabei.
Jede Folge führen wir Interviews/sprechen mit spannenden Menschen über Tiere/Natur/Bücher und vieles mehr! Danach berichten wir live von bestimmten, spannenden Orten, in der Rubrik „Naturradio unterwegs“
Am Ende gibt es für die kleinen Freunde der Handpuppen unter Euch, noch eine kleine Überraschung.
Wir freuen uns, dass wir uns jetzt Samstags von 9-10 Uhr bei Radio Kücken hören! 🙂
Radio-Küken könnt Ihr zum Beispiel hier live streamen: laut.fm/radio-kueken oder auch auf radiokueken.de oder bei radio.de Die Sendungen gibt es natürlich auch zum Nachhören auf unserer Webseite „naturradio.de“
Bei herrlichem Aprilwetter trafen wir uns mit zwei NABU – Ehrenamtlichen und Vogelexperten Krzysztof und Anika zur Führung um den Öjendorfer See. Regen, ziemlich kalt und auch windig nach tagelang viel zu warmem Sommerwetter. Aber Regen ist wichtig und so stapften wir los. Kaum gestartet, erklang einer von noch vielen folgenden Warnrufen aus dem Gebüsch, die Krzysztof und Anika eindeutig zuordnen konnten, obwohl sie sich so stark ähnelten zum Teil! Hochinteressant. Diesmal also der Zilpzalp! Dazu erfuhren wir, dass nicht nur er als Wald- und ParkVogel auf dem Boden brütet! Versteckt zwischen Laub und Altholz! So sehr mir dies von Feld – Wiesen – und Wasservögeln beziehungsweise Möwen bekannt war, so wenig doch von den Vögeln im Wald. Sehr spannend. Leider habe ich vergessen, welche Arten es neben dem Zilpzalp noch waren. Dann beschäftigten uns die Mönchsgrasmücken. Auch hier meine ich wieder Warnanrufe. Sie hatten sich besonders auf beiden Seiten des Weges in großen EibenBüschen ausgebreitet, dort war eindeutig ihr Revier. Ein Mönchsgrasmückenweibchen saß minutenlang reglos in der Eibe und wir konnten sie fantastisch beobachten, bis es ihr langsam reichte und sie wegflog. Übrigens erkennt man weibliche Mönchsgrasmücken daran, dass sie eine braune Kappe auf dem Kopf tragen und nicht eine schwarze wie die Männchen. Noch etwas Unbekanntes!:Die Grasmücken heißen gar nicht Grasmücken, weil sie irgendetwas Mückenhaftes an sich haben, warum oder wie auch… Es geht vielmehr um die Eigenschaft dieser niedlichen Vögel, durch niedrige Sträucher und Gebüsche zu schlüpfen. Im Althochdeutschen bedeutet die Silbe, Gra =grau und schmücke bedeutet schlüpfen! So kann man es also direkt als Grauschlüpfer übersetzen, grau natürlich wegen des überwiegend grauen Gefieders. Ich liebe solche Erkenntnisse! Der Öjendorfer See und Park ist ein großartiger Lebensraum für eine große Anzahl an Vogelarten inklusive Wasservögeln. Entstanden nach dem zweiten Weltkrieg, weil hier Sand für die Horner Marsch abgetragen wurde. Einen Zufluss hat der Öjendorfer See dann durch den nahegelegenen Schleemer Bach künstlich erhalten. Was ich auch ganz unglaublich fand, war, dass früher der ganze(!)See wohl jährlich regelmäßig abgelassen wurde, um unter anderem die Karpfen abzufischen! Ein wirklich ziemlich großer See, müsst ihr euch vorstellen! 1 km lang und 300 oder 400 m breit (?), mit Inseln in der Mitte! Ich kannte es aus Kindheitstagen nur von unendlich viel kleineren, speziell angelegten Fischteichen in der Nordheide. Es gibt hier nicht nur den großen Öjendorfer See, sondern auch eine Park und Waldlandschaft um den See herum. EIN großer Baum schenkt dabei nicht nur vielfältige Nahrung durch die vielen Käfer, Raupen und Spinnenarten, die in seiner Rinde leben, sondern auch Versteck – und Brutplätze in unterschiedlichen Höhen. Manche Vögel brüten gerne weit oben, andere in der Mitte, wieder andere eher tief, wie zum Beispiel auch die Mönchsgrasmücke oder ich meine auch der Zaunkönig in den für die Vögel genauso wertvollen Sträuchern. In diesen lässt es sich natürlich durch den verzweigten, dichten Bewuchs ganz hervorragend brüten und verstecken. Apropos brüten: neben der für mich total neuen und spannenden Erkenntnis, dass diverse Waldvögel auch auf dem Boden brüten- liebe Leute, leint eure Hunde an..-, haben wir Unglaubliches über die Blaumeise erfahren. Es gibt wohl kaum einen Vogel, der so kreativ und flexibel und ungewöhnlich brütet wie sie. Nicht nur in Fledermauskästen, die statt eines Loches einen Spalt zum Einflug haben, wurde sie gesichtet, zu Ende unserer fantastischen Führung zeigte Anika uns einen völlig harmlos aussehenden Metallpfahl, wo sie uns irgendwas zeigen wollte. Wir schauten ratlos auf den Metallpfahl. Vielleicht ahnt ihr schon etwas? Ganz unten im Metallpfahl war ein wenige Zentimeter hoher Spalt, da der Pfahl nicht mehr der Jüngste war. Hinter diesem Spalt sah man eigentlich gar nicht so viel Hohlraum, trotzdem muss die von Anika dort beim Herausfliegen beobachtete Blaumeise da irgendwie Ihr Nest hineingequetscht haben. Unfassbar. Ebenso unglaublich dann die Erzählung von Krzysztof, dass Blaumeisen selbst in Schranken, also nicht in dem stillstehenden Teil, sondern in dem, der hoch-und runtergeht, beim Brutaufziehen beobachtet wurden !! Wir waren einigermaßen sprachlos. Auch zur Verteidigung der Brut, ob nun noch im Ei oder schon als unfassbar süße 17-köpfige flauschige Entenkükenschar gab es noch spannende Erlebnisse. Weit entfernt am anderen Ufer des Sees im Schiff brütete Mutter Schwan. Kaum blieben wir auf dem Steg, wie gesagt, auf der gegenüberliegenden Seite des recht breiten Sees für Hamburger Verhältnisse, stehen, machte sich Vater Schwan zu uns auf den Weg. Leicht aufgestellte Flügel, also leichte Drohung, auch wenn da noch mehr geht. Daneben war wohl aber das Interesse an etwas Essbaren, welches den Wasservögeln hier – leider – immer wieder von Park Besuchern gegeben wird, seine Hoffnung. Wasservögel sollen definitiv nicht mit Brot gefüttert werden, was viele Menschen noch nicht wissen, ich bin früher mit meinem Opa auch immer gern die Entchen füttern gewesen. Aber: Brot gehört überhaupt nicht zum normalen Speiseplan von Wasservögeln! Vor allem des Salzes wegen ist es total ungesund für diese Tiere, selbstverständlich auch, wenn es schon Schimmel angesetzt hat und es kann sogar zum Ersticken der Türe führen, wenn es trockenes Brot ist, welches dann im Magen aufquillt und auf zu stark auf die anderen Organe drückt. Das andere große Problem ist, dass das von den Tieren nicht aufgelesene Brot im Wasser zu Boden sinkt. Dort beginnt es, sich zu zersetzen und bei diesem Prozess wird wertvoller Sauerstoff im Wasser verbraucht! Mit ein Grund dann dafür, dass Fische sterben in diesen Teichen und Seen.. Also: erfreut euch so am Verhalten dieser Tiere, beobachtet sie, und lasst sie gründeln und nach Nahrung tauchen, die Enten und Gänse finden genug natürliche Nahrung und wir schaden ihnen und den Fischen sowie der gesamten Ökologie im See mit unserem Brot. Zunächst machten wir uns auch noch Sorgen um den Schwan, da ihm ein feiner Faden aus beiden Seiten des Schnabels bis zum Wasser hinunter hing. Ein wirklich großes und für die Tiere furchtbares Problem sind im Öjendorfer Park feine Angelschnüre sowie auch Schnüre von Drachen, die sich im Schilf, in den Bäumen und im See verfangen und den Wasservögeln und zum Teil auch anderen Vögeln einen qualvollen Tod bescheren. Von den NABU – Ehrenamtlichen häufig schon entdeckt. So ist neben der Säuberung der Nistkästen die Entfernung dieser todbringenden Schnüre eine weitere wichtige Aufgabe der in diesen Naturgebieten aktiven NABU-Gruppen. Wie schade, dass man so oft vergisst, dass man als Mensch nicht das einzige Lebewesen auf der Erde ist, welches eine Daseinsberechtigung hat. Und was für Folgen das eigene Handeln so haben kann. Aber hier ist natürlich auch Information sehr wichtig. Krzysztof konnte dann für diesen Schwan glücklicherweise Entwarnung geben, die feinen Fäden waren feine Fäden von Wasserpflanzen, die er beim Gründeln aufgenommen hatte. Dann konnten wir live den absoluten Mutterinstinkt einer alleinerziehenden Entenmama erleben. Laut Krzysztof handelte es sich sehr wahrscheinlich um den Vater der Kinder, der in diesem Stadium allerdings bei Familie Ente nichts mehr in der Nähe der geschlüpften Brut zu suchen hat und in dessen Gefieder die Entenmama immer wieder hineinbiss und eine ganze Weile gar nicht von ihm abließ.. Es war ein krasser Kampf, der uns richtig mitnahm. Irgendwann verstand der Entenvater das dann und flog weg, Entenmutter aber hinterher, die unglaublich niedliche, flauschige, riesengroße Schar von sage und schreibe wohl 17 Küken! war kurz alleine, aber die Mutter kehrte auch richtig schnell wieder zurück. Das habe ich noch nie so erlebt, dass eine Enten Mutter so ihre Kinder verteidigt, zumal mir nicht bewusst war, dass auch der Vater in den Kreis der Bedrohung eingeschlossen wird bei den Enten. Da sich unsere Körpertemperatur dann so langsam der Außentemperatur annäherte,kehrten wir so langsam um und lernten am Schluss noch was Tolles Neues: Anika hatte wunderschöne, verschiedene Federn mitgebracht, von Schwan oder Silberreiher, eine kleine, wunderschöne Feder eines Eichelhähers und zwei große, braun weiß gestreifte Federn. Diese galt es, genau zu fühlen, was bei den Eisfingern schwierig war, aber ging noch so ein bisschen. Was war der Unterschied zwischen diesen braun-weiß-gestreiften Federn? Die eine Feder war eher fest, wenn man sie hin und her schwenkte, merkte man den Luftwiderstand. Hier handelte es sich um eine Bussardfeder, liebe Anika, korrigiere mich, wenn das nicht stimmt. Die andere Feder: farblich und auch von Größe und sonstiger Form her sehr ähnlich: deutlich weniger fest, noch samtiger und zarter. Warum? Es handelte sich um die Feder eines Waldkauzes! Das muss so, weil der Waldkauz ein Nachtjäger ist und lautlos angeflogen kommen muss, wobei ihm diese wunderschönen, weichen und zart gebauten Spezialfedern helfen. Einfach fantastisch, so eine Feder überhaupt und wie sich die Federn in ihrer Funktion dann auch noch spezialisiert haben. Ich bin immer wieder begeistert. Auch durften wir noch wirklich wunderbare und wie ich finde, sehr niedliche Berichte aus Nistkästen im Winter erfahren. So hatte sich einmal eine kletterfreudige Maus ihren Wintervorrat von diversen Kastanien (?) In einem Nistkasten angelegt, und einmal wurden unglaubliche 20 Zaunkönige beim Herausfliegen im Winter beobachtet, man stelle sich also einen beeindruckenden, flauschigen Ball aus 20 Zaunkönigen vor, die sich im Winter dort zwecks Verringerung des Energieverbrauchs gegenseitig wärmen. Unglaublich. Vielen, vielen Dank, Anika und Krzysztof , für diese fantastische Führung!
Interview mit Ulrike Sterblich, die zusammen mit ihrem Autorenkollegen Heiko Werning das Buch „Von Okapi, Scharnierschildkröte und Schnilch – ein prekäres Bestiarium“ geschrieben hat.
Naturradio: 49 bedrohte Tierarten werden vorgestellt. Wie sah Ihre Recherche aus? Ziemlich aufwendig, oder?
Ulrike Sterblich: Wir haben zu einem Teil so recherchiert, wie man sich das vorstellt: Viel gelesen, dabei Neues entdeckt und Verbindungen zwischen dem Gelesenen gezogen. Zum anderen kooperiert Citizen Conservation aber auch mit zahlreichen Zoos, Tiergärten, Züchter*innen und verschiedenen anderen Organisationen, in denen es Expert*innen gibt, die wir auch fragen konnten.
Naturradio: Welches von diesen Tieren ist Ihnen beiden besonders ans Herz gewachsen und warum?
Ulrike Sterblich: Ich persönlich fand die Geschichte vom Feldhamster besonders erstaunlich und berührend, weil es ein heimisches Tier ist, dessen prekäre Situation mir so nicht klar war und mich überrascht hat. Und die verdeutlicht, wie wichtig ein Umdenken in der Landwirtschaft ist.
Naturradio: Neben der Bedeutung der Biodiversität heben Sie die Wichtigkeit von Zoos und privaten Tierhaltern hervor, warum?
Dieses Buch ist Teil des Projektes Citizen Conservation. Wofür steht diese Organisation?
Ulrike Sterblich: Zu beiden Fragen (5+6) zitiere ich hier einfach mal von unserer CC Webseite, denn besser kann ich es auch nicht sagen: „Der Zusammenbruch der Artenvielfalt wird immer dramatischer. Viele Arten werden kurz- und mittelfristig nur in menschlicher Obhut eine Überlebenschance haben. Die Kapazitäten der Zoos allein reichen nicht aus, diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu lösen. Die Einbindung engagierter Privathalter kann helfen, eine relevante Anzahl an Arten in der mindestens erforderlichen Populationsgröße zu erhalten. Citizen Conservation setzt hierfür den Rahmen.
Citizen Conservation macht Bürger zu Artenschützern, leitet an, begeistert, motiviert zur Mitwirkung und bringt die Fachkompetenz aller zusammen, um einen spürbaren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten.
Der Mensch verursacht das derzeitige globale Artensterben. Aber er hat noch die Chance umzusteuern, wenn wir alle zusammenarbeiten. Der Aufbau von gesunden Populationen in Menschenobhut ist ein wesentliches Mittel im Kampf gegen den Artenschwund.
Citizen Conservation ist ein Netzwerk von hauptberuflichen und privaten Tierhaltern. Nach wissenschaftlichem Erkenntnisstand gemanagte Zuchtprogramme treffen auf die Bereitschaft von Menschen, sich aktiv am Erhalt der Biodiversität zu beteiligen. Citizen Conservation macht Bürger zu Artenschützern, leitet an, begeistert, motiviert zur Teilnahme und bringt die Kompetenzen aller zusammen, um einen spürbaren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten.“
Naturradio: Bestandteil des Titels ist „Ein prekäres Bestiarium“ Diesen Begriff haben wir noch nie gehört. Wie sind Sie denn darauf gekommen?
Ulrike Sterblich: Das war eine Idee vom Verlag, die uns gleich gefallen hat. Das alte Wort vom „Bestiarium“ so mit „prekär“ zusammenzubringen ist originell und trifft die Sache einfach sehr gut, auch den Ton des Buches.
Naturradio: Neben diesem Buch bzw. dazu gibt es einen Podcast mit Prominenten. Wie kam das zustande? Wie ist die Resonanz und wo kann man das hören?
Ulrike Sterblich: Das Buch ist aus dem Podcast heraus entstanden, der war also zuerst da. CC hatte für 2020 eine Aktion geplant, um Aufmerksamkeit für das Aussterben des Feuersalamanders zu generieren. Dazu sollten ein paar Aktionen in verschiedenen Zoos stattfinden. Aber dann kam Corona und die Zoos mussten vorläufig schließen. Wie viele andere auch, überlegten wir uns daraufhin etwas anderes und kamen so auf die Idee mit dem Podcast. Man kann ihn auf Youtube finden (im Kanal von Citizen Conservation), aber z.B. auch bei Spotify.
Später hatte der Verlag Galiani dann Interesse, die so entstandenen Texte zu einen Buch zu machen, dafür haben wir dann noch einem mehr Texte geschrieben (und damit auch den Podcast weitergeführt).
Vielen Dank für das Interview
Das Buch ist im Verlag Galiani Berlin erschienen.
Bilder des Buches:
Zu unserer Buchrezension: https://naturradio.de/buchrezension-von-okapi-scharnierschildkroete-und-schnilch-ein-prekaeres-bestiarium/
Zu dem Interview auf Instagram: https://www.instagram.com/p/Cdyc-1BtV48/
In unserer ersten Folge dreht sich alles um Frösche, dazu sprechen wir mit Experte/Biologe Nils.
Tim und Mats sind in der Rubrik “Naturradio unterwegs” auf den Spuren der Zugvögel und Krümelmonster wundert sich sehr darüber, dass die Kinder ihn gar nicht sehen können, sondern nur hören.
Naturschauspiel in den Alpen letzte Woche. Der Saharastaub hat den Himmel gelb werden lassen ganz ohne Filter! Die Wüste 2000 km entfernt – Ein Wunder
..Und anscheinend ein wichtiger Minerallieferrant für Ökosysteme in Europa und vor allem auch Amazonas
Vielen Dank für das Foto an @thiessoennichsender in den Bergen Skiurlaub machte!
Der studierte Geograph weiter:
Interessant auch, man konnte auf der Autobahn sehr genau erkennen wer aus den Alpen kam, denn die Autos hatten alle diesen Okkafarbenen Staub auf dem Dach
Bevor wir das Ziel der Tour – die Nordsee – erreichten, musste noch ganz schön in die Pedale getreten werden. Doch die Schönheit der Landschaft ließ teilweise auch den Gegenwind vergessen. Das Highlight hinter Freiburg an der Elbe: Aufgeschreckt durch einen weit entfernten Hubschrauber erhoben sich mehrere Tausend Nonnengänse aus ihrem Rastgebiet bevor sie weiter gen Norden fliegen. Der Himmel wurde schwarz und ein unglaublicher Klang der Gänse erschallte. Überhaupt war diese Strecke Stromaufwärts ein Erlebnis: Rechts die Elbe, der Deich und hinter ihm große Brachflächen. Ideales Rastgebiet für die Zugvögel. Auf dem Weg nach Cuxhaven gab es einige Hindernisse bzw. Klappbrücken, die über die Zuflüsse (Schwinge, Oste) der Elbe führen, doch zu dieser frühen Jahreszeit (in diesem Fall an Freitagen) noch hochgeklappt und somit nicht passierbar. Aber auch viele historische Ortskerne durchquerten wir: Neuhaus ist hier herausragend. Außerdem schöne Orte wie: Balje (wo auf einem Deich wunderbar Schafe grasten-die wurden natürlich direkt erstmal mit Gras gefüttert- , Otterndorf, usw. Viele kleine Ortschaften hatten leider kaum noch Böcker oder überhaupt Geschäfte, so dass der Magen lange knurrte. Kurz vor dem Ziel ging die Sonne über der Nordsee unter. Im Dunkeln erreichten wir Cuxhaven. Jetzt geht es mit dem Zug wieder zurück. Eine richtig tolle Fahrradtour!
Zum Ende des Frühjahrsurlaubes haben wir eine Mini-Tour in der näheren Umgebung gemacht.
Mit dem Fahrrad sind wir in die S-Bahn bis Stade gestiegen. Die alte Hansestadt mit den vielen alten Fachwerkhäusern und dem alten Kran ist immer was besonderes. Nach Kakao-to-Go ging’s an die Elbe. Atomkraftwerk Stade taucht auf. 2002 stillgelegt, von außen ein Relikt alter Zeit, doch vollständiger Rückbau erst 2023 vollendet… (wegen erhöhter Strahlung) Da die Klappbrücke über die Schwinge noch oben und außer Betrieb war, (wo wir die Drohne auch noch fliegen gelassen haben) mussten wir zurück nach Stade und dort dann auf dem Elbe-Radweg nach Drostersen, Krautsand, Wischhafen nach Freiburg an der Elbe. Gegenwind total. Erschöpft kamen wir im Hotel dann an.